Cabell d’Angel oder Engelshaar-Marmelade ist eine katalanische Spezialität und kommt bei mir als Füllung für die unvergleichliche Ensaimada (mallorquinische Hefe-Schnecke) zum Einsatz. Das Rezept ist nicht kompliziert, die Beschaffung der Hauptzutat aber schon: Feigenblatt-Kürbis. Deshalb gebe ich mich mit einen Kompromiss zufrieden, der ebenfalls sehr gute Ergebnisse liefert: Spaghetti-Kürbis.

Das Fruchtfleisch des Feigenblatt-Kürbis hat sehr feine Stränge, die an „Engelshaare“ erinnern sollen. Allerdings ist er wegen seiner extrem harten Schale auch etwas schwierig zu verarbeiten. Dennoch: Wer in Deutschland einen Feigenblatt-Kürbis auftreiben kann, oder sich einen vom Mallorca-Urlaub mitbringt, sollte ihn für diese Marmelade bevorzugen, um dem Original so nahe wie möglich zu kommen.
In meinem Rezept verwende ich relativ wenig Zucker. Das reduziert die Haltbarkeit der Marmelade beziehungsweise stellt höhere Anforderungen an die Sauberkeit bei der Verarbeitung. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt Zucker im Verhältnis 1:1 zur Kürbismenge oder sterilisiert die abgefüllten Gläser noch einmal 20 Minuten lang. Um ehrlich zu sein: Ich habe weder das eine noch das andere gemacht und von meiner ersten Kürbis-Marmelade war ein im Keller vergessenes Glas auch nach knapp zwei Jahre noch in Ordnung. Direkt vor dem Abfüllen in der Geschirrspülmaschine gewaschene Marmeladengläser sollten sauber genug sein …
Marmelade aus Spaghetti-Kürbis, nach Art der Cabell d'Angel
Dieser Beitrag enthält als Werbung gekennzeichnete Links.
Zutaten
- 1 kg Kürbisfleisch, Spaghetti-Kürbis (im Original: Feigenblatt-Kürbis)
- 700 g Zucker
- 1 Stück unbehandelte Limette
- 1 Stück unbehandelte Orange
Anleitungen
- Kürbis großzügig schälen, Kerne entfernen, die Fasern dabei aber behalten (sofern sie frisch und nicht welk oder angegammelt sind)
- Kürbis vierteln und dann längs zur Faserrichtung in feine Scheiben schneiden
- Kürbis-Fasern und -Scheiben in einen Topf (ggfs.: Thermomix) mit Zucker, Saft und Abrieb der Limette und Orange geben
- alles gut vermengen (Thermomix: mit dem Spatel von Hand vermischen)
- Topf abdecken und über Nacht durchziehen lassen; dabei zieht der Zucker viel Wasser aus dem Kürbis
- Kürbismasse aufkochen, dann Hitze reduzieren und sanft 20 Minuten lang köcheln lassen, damit immer wieder umrühren, um Anbrennen zu vermeiden (Thermomix: 25 Minuten / 100 Grad / Linkslauf / Stufe 1)
- sofort und so heiß wie möglich in vorher gut gespülte und in heißem Wasser sterilisierte Gläser abfüllen und sofort verschließen
- Gläser auf dem Kopf stehend auf einem Geschirrtuch auskühlen lassen.
Hallo, ich würde gerne diese Marmelade kochen, um Ensaimada möglichst nahe dem Original zu backen. Da es hier bei uns den Engelshaar-kürbis nicht gibt, habe ich die Frage, ob ich dafür auch Hokaido-Kürbis nehmen könnte? Viele Grüße, Silke
Hallo Silke
Wir haben vor 2 Wochen 6 Stück geerntet
Interesse?
Gruss
Hallo Inge, das klingt interessant. (…)
— Anmerkung von cooktaste.de: Wir haben Inge und Silke direkt in Verbindung gesetzt, damit sie den Rest privat und per E-Mail abwickeln können 😉
Silke: Hokkaido eignet sich dafür eher nicht (wobei: geschmacklich sicherlich ziemlich gut, aber die Konsistenz ist eine ganz andere). Am ehesten eignet sich ein Spaghetti-Kürbis als Alternative.
Hallo Inge, ich koche gerade die Marmelade. Dazu habe ich eine Frage: Im Rezept steht ja Zucker – *nicht Gelierzucker*
deshalb hab ich normalen Haushaltszucker genommen. Über Nacht stehen gelassen, dadurch ist sehr viel Flüssigkeit entstanden.
Reicht es nun wirklich, wenn man die Masse nur 20 Minuten köcheln lässt?
Oder wäre es besser wenn ich Apfelpektin hinzufügen – ich möchte die Marmelade nicht zu weich/ flüssig haben. Dann meckert mein Mann, wenn sie ihn vom Brot läuft
Liebe z, Silke