Polynesischer Poisson Cru

Der Fisch ist in Französisch Polynesien so frisch, dass man ihn am besten roh isst. Auf Tahiti und den Marquesas Inseln gibt es ein Gericht namens „Poisson Cru“, das diesen Gedanken geradezu zelebriert. Übersetzt heißt es auch schlicht „roher Fisch“. Auf unserer Reise zu den Marquesas Islands haben wir uns genau erklären lassen, worauf es dabei ankommt.

Ein wenig irreführend wird „Poisson Cru“ oft als polynesische Variante der peruanischen Ceviche bezeichnet. In vielen Rezepten wird auch viel zu viel Limettensaft verwendet, was den Fisch garen lässt – und das ist genau nicht die Idee von „Poisson Cru“. Auch Chili hat in dem polynesischen Gericht nichts verloren.

Zubereitet wird der Salat aus rohem Fisch, Kokosmilch und fein geschnittenem Gemüse mit Thunfisch, aber in Polynesien auch mit anderen Fischen, etwa Papageienfisch, der bei uns aber zumindest in Sushi-Qualität kaum zu bekommen ist. Sushi-Qualität ist wichtig, weil wir den Fisch eben gänzlich roh essen, da muss es Top-Qualität sein. Und zwar nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch, weil es sonst nicht schmeckt.

Poisson Cru

Gericht: Salad
Region: Französisch Polynesien, Marquesas Islands, Tahiti
Stichworte: Fisch, Salat, Sushi, Thunfisch
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 5 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
Portionen 2 Personen
Autor Franz

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Zutaten

  • 250 g Thunfisch (Sushi-Qualität)
  • 15 ml Limettensaft
  • 90 g Kokosmilch (200g-Dose) (siehe Anleitung unten)
  • 1 Tomate (ca. 100 g)
  • 1/4 Gurke (ca. 100 g)
  • 1 Karotte (ca. 50 g)
  • 1/2 sehr milde, rote Zwiebel (scharfe Zwiebel ruiniert den Geschmack; ggfs. durch Frühlingszwiebeln ersetzen)
  • 5 g frischer Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer

Anleitungen

  • Thunfisch in ca. 1,5 cm große Würfel schneiden
  • Fischwürfel in Glas- oder Metallschüssel geben, ganz leicht salzen und vorsichtig mit Limettensaft vermengen; abdecken und beiseite stellen
  • von der Kokosmilch in der Dose die oberste, feste Fettschicht abheben, beiseite stellen (und später für ein andere Gericht verwenden). 
  • den weichen, cremigen Teil darunter abheben - hier ist der meiste Kokos-Geschmack enthalten. Mit der Flüssigkeit ergänzen, bis 90 g erreicht sind; mit dem Schneebesen zu einer homogenen Milch verschlagen.
  • Tomate klein würfeln
  • Karotte und Gurke in Julienne schneiden (feine Streifen)
  • Zwiebel halbieren und in möglichst dünne Ringe schneiden
  • Knoblauch fein hacken
  • Ingwer fein raspeln
  • alle Zutaten zum Thunfisch hinzufügen, vorsichtig vermengen, mit Salz (nicht zu viel!) und ein wenig Pfeffer abschmecken.
  • den Poisson Cru noch zehn Minuten ziehen lassen, dann servieren.

Absolut perfekt wie auf den Marquesas Islands oder auf Tahiti ist „Poisson Cru“ hier leider nicht hinzubekommen. Denn was hier in Europa fehlt, ist die richtige Kokosmilch. Die wird in Tahiti nämlich durch Auspressen von frischen Kokosraspeln gewonnen. Ganz frische, saftige Kokosnüsse werden geraspelt, in ein Tuch gelegt und dann durch immer festeres Zudrehen ausgepresst. Der Kokos-Geschmack ist dadurch viel intensiver. Aber unsere Lösung ist zumindest passabler Kompromiss.

Guter, frischer Fisch schmeckt roh am besten, finde ich. Und zwar egal wo auf der Welt. Die Menschen auf den Marquesas Inseln essen „Poisson Cru“ sogar schon zum Frühstück und gerne auch mal als Hauptspeise mittags oder abends. Irgendwie kann ich das auch verstehen.

„Poisson Cru“ ist einfach so lecker, dass ich dafür sogar gelegentlich gegen mein Prinzip verstoße und Thunfisch kaufe. Nur bitte: dabei wenigstens auf nachhaltigen Fang achten und besonders bedrohte Thunfischarten meiden.

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