Pizza vom Grill

Pizza und Grill … passen hervorragend zusammen! Denn was dem Herd in der Küche fehlt, hat der Grill definitiv: jede Menge Hitze. Mit selbst gemachtem Hefeteig gibt die Kombination aus Weber-Gasgrill und Pizzastein eine herrlich knusprige Pizza.

Und noch ein Vorteil: Diese Pizza kann man am Nachmittag vorbereiten und hat am Abend viel Zeit für seine Freunde oder Familie. Denn die Pizza macht dann nur noch wenig Arbeit.

In der Theorie klingt das toll und jede Menge Anleitungen online suggerieren ebenfalls: alles easy. Ist es auch – aber erst, wenn man ein paar Fallen und Tücken überwunden hat, die meist nicht erwähnt werden. Ich hoffe, unsere Tipps helfen Euch dabei, dass es bei Euch auf Anhieb klappt.

  1. Der Original-Pizzastein von Weber (Link enthält Werbung) ist sicherlich sehr gut, aber auch ziemlich teuer. Wir haben einmal bei Lidl, Aldi, wo-auch-immer einen, relativ dünnen, runden Stein mit 35 Zentimetern gekauft. Der Hitzespeicher-Effekt reicht auch bei diesem Stein nämlich locker für mehrere Pizzas hintereinander. Und wenn er einem einmal herunterfällt, sind nicht gleich 50 Euro dahin.
  2. Egal ob das ausdrücklich in der Anleitung zum Pizzastein steht: Vor dem Pizzabacken kein Mehl auf den heißen Stein streuen. Im ersten Moment klingt es logisch, mit Mehl das Ankleben des Teigs zu verhindern. Nur ist der Pizzastein sehr heiß. Das Mehl verbrennt also sofort – unserem Stein sieht man an, dass wir diesen Faux-Pas schon hinter uns haben …
  3. Die Hitzeverteilung im Webergrill ist für Pizza nicht optimal – zu viel Hitze von unten. Deshalb sollte der Pizzastein etwas erhöht liegen. Unser Pizzastein kam mit einem Tragegestell aus Metall, das sich umgedreht hervorragend als Erhöhung eignet.
  4. Pizza auf dem Pizza-Schieber aus Metall
    Pizza auf dem Pizza-Schieber aus Metall

    Eine Pizzaschaufel hilft enorm, wenn es darum geht, die Pizza auf den heißen Stein zu bekommen. Hier haben wir tatsächlich den Original Pizza-Spachtel von Weber (Link enthält Werbung) genommen, weil der exakt die gleiche Größe wie der Pizzastein hat. Metall als Material hat den Vorteil, dass es sehr dünn ist und man dadurch die rohe Pizza leichter auf den Schieber bekommt.

  5. Das richtige Mehl macht einen großen Unterschied. Das “00”-Mehl der Italiener hat einen deutlich höheren Gluten-Anteil als deutsches 405er-Mehl, sodass der Teig viel geschmeidiger und elastischer wird.
Pizza am Pizzastein im Weber-Gasgrill

Pizza vom Weber-Grill

Pizza am Pizzastein im Weber-Gasgrill
Drucken Pin
4 from 1 vote
Gericht: Pizza
Region: Italien
Vorbereitungszeit 2 Stunden
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 20 Minuten
Portionen 2 Personen

Dieser Beitrag enthält als Werbung gekennzeichnete Links.

Zutaten

Pizzateig für zwei Pizzas à 35 cm Durchmesser

  • 275 g Pizzamehl Typ "00" (gibt's online oder bei italienischen Großhändlern)
  • 5 g frische Hefe
  • 155 ml lauwarmes Wasser
  • 10 ml Olivenöl
  • 1 TL Salz ca. 6 g

für den Belag

  • 180 ml passierte Tomaten (oder Tomatensauce)
  • 1 EL Oregano (getrocknet)
  • 1 EL Basilikum (getrocknet)
  • 125 g Mozzarella
  • 1 Stück reife Fleischtomate
  • 1 Stück Zwiebel (klein)
  • 100 g Salami-Aufschnitt (oder anderer Belag, je nach Geschmack)
  • 10 Blätter Basilikum, frisch

Anleitungen

  • Im Thermomix: Hefe zerkrümeln und mit etwas Wasser (ca. 50 ml) 2 Minuten bei 37°C auf Stufe 2 rühren. Anschließend Mehl hinzugeben.
    Alternativ von Hand: Mehl auf eine trockene, glatte Oberfläche schütten. In der Mitte eine Delle machen und Hefe hineinkrümeln. Etwas von dem lauwarmen Wasser angießen und die Hefe darin vorsichtig auflösen. Mit etwas Mehl bedecken und fünf Minuten ruhen lassen.
    Meine persönliche Variante: Thermomix-Puristen bestehen auf die oben beschriebene Hefevorbereitung. Ich mache es trotzdem lieber anders und benutze den Thermomix hier nur als Teig-Knetmaschine. Ich gebe also das Mehl direkt in den Mixtopf, mache dort eine Delle ins Mehl, krümle die Hefe hinein und löse sie mit etwas warmem Wasser auf, decke das Dämpferl mit Mehl ab und lasse es fünf Minuten gehen. Die weiteren Schritte bleiben gleich.
  • Restliches Wasser, Salz und Olivenöl hinzugeben und den Teig kneten, bis er richtig geschmeidig ist. (im Thermomix: 6 Minuten auf Knetstufe)
    Der Teig ist recht weich. Das macht zwar die Weiterverarbeitung etwas schwieriger, dafür geht er später besser auf.
  • Teig in zwei gleichgroße Stücke aufteilen, zu Kugeln formen, leicht einölen, lose in Frischhaltefolie wickeln und zehn Minuten ruhen lassen. 
  • Backpapier auf die Größe des Pizzasteins zuschneiden. Am einfachsten geht das, indem man den Stein auf das Papier legt und mit einem spitzen Messer einmal im Kreis außen herum schneidet.
  • Arbeitsfläche bemehlen und die Pizzakugeln nacheinander - am besten mit den Händen und nicht mit dem Teigroller - auf die Größe des Backpapiers drücken und ziehen.
    Mit etwas Übung, Geduld und genug Mehl auf der Arbeitsfläche funktioniert das am besten, indem man den Teig immer außen am Rand mit den flachen Händen auseinander zieht und den Teig dabei im Kreis immer weiter dreht (siehe auch dieses Youtube-Video:

  • Pizza auf das Backpapier legen, mit etwas Öl einstreichen, damit sie nicht austrocknet und dann auf einem Backblech am besten im (ungeheizten) Ofen für zwei Stunden gehen lassen.

Pizza belegen und backen

  • Pizzastein, wie oben beschrieben, etwas erhöht auf den Grillrost setzen und (Gas-)grill bei geschlossenem Decken auf höchster Stufe auf wenigstens 220 Grad vorheizen. Achtung: Das dauert länger als gewöhnlich, weil der Pizzastein mit erhitzt wird und die Hitze entsprechend speichern soll.
    Kohlegrill-Experten werden vermutlich selbst wissen, wie sie eine ähnliche Hitze erzeugen - da fehlt uns die Erfahrung.
  • Zwiebel in möglichst feine Scheiben geschnitten.
    Tomate in feine Scheibenschneiden. Das klappt am besten mit einem Brotmesser mit Wellenschliff (Vorsicht mit den Fingern!)
  • Mozzarella grob reiben, dann lässt er sich besser auf der Pizza verteilen. Wer mag, kann den Mozzarella aber auch in dünne Scheiben schneiden.
  • Passierte Tomaten (oder Tomatensauce) auf der Pizza verteilen. Achtung: Die Pizza nicht in Sauce ertränken - nur dünn auftragen, der Teig muss noch durchscheinen.
  • Oregano und Basilikum, evtl. etwas Salz auf die Pizza streuen.
    Mozzarella, Tomatenscheiben, Zwiebeln und Salami (in dieser Reihenfolge) gleichmäßig verteilen.
  • Die belegte Pizza mit der Pizzaschaufel samt Backpapier auf den vorgeheizten Pizzastein legen und den Deckel des Grills sofort schließen.
  • Nach 7 bis 8 Minuten ist die Pizza unten leicht braun, die Kruste knusprig.

nach dem Backen

  • Mit der Pizzaschaufel vom Pizzastein nehmen. Das Backpapier lässt sich jetzt ganz einfach entfernen.
    Pizza auf dem Pizza-Schieber aus Metall
  • Mit frischen Basilikum-Blättern belegen und sofort servieren.

Notizen

Diese Variante mit Salami ist natürlich nur ein Beispiel für den Belag. Wichtig beim Belegen ist lediglich, es nicht zu übertreiben. Weniger ist mehr. Bei einer dick aufgeschichtete Pizza wird der Teig labbrig und das Verhältnis zwischen Kruste und Belag passt einfach geschmacklich nicht mehr. Aber letztlich ist auch das eher Geschmackssache.

Offenlegung: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Links zu Amazon sind mit einem Anzeigensymbol und/oder dem Hinweis "(bezahlter Link)" gekennzeichnet.

4 Gedanken zu „Pizza vom Grill“

  1. man kann es noch besser machen auf dem Grill mit einem Stein vom Steinmetz.
    Ein Reststück poliertes Granit oder Basalt in Daumendicke , kostet keine 5 €

    Antworten
  2. ja, klar, das ist die günstigste und “natürlichste” Variante. Vorteil des gekauften Pizzasteins ist, dass er exakt die gleiche Größe und Form wie der Pizzaschieber hat und man entsprechend auch nur genau das Steinvolumen aufheizt, das man auch wirklich braucht. Aber zugegeben, das ist eher ein akademisches Problem 😉

    Antworten
  3. Danke für das Rezept.
    Für unerfahrene (wie mich) wäre es toll wenn man Begriffe wie “… >Etwas< von dem lauwarmen Wasser angießen …" meidet und konkrete Angaben benutzt – da ich mir dann nciht sicher bin wie viel ich verwenden muss.
    Sonst Top!

    Antworten
  4. @Sebastian: Okay, ich ändere das gleich. In diesem Fall kommt’s auf die genaue Menge nicht an, die Hefe muss sich einfach nur drin auflösen 🙂

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Rezept-Bewertung